Reflexionen eines Gärtners zum internationalen Weltglückstag über das „je ne sais pas pourqoui“des Gärtnerns und einen grünen Geheimbund, dem nur Eingeweihte angehören

VOM GLÜCK DES GÄRTNERNS

Man stelle sich vor, jeder Tag wäre ein Glückstag. Unmöglich! Doch möglich!

Der Weltglückstag ist da. Genau heute am 20. März wird dieser alljährlich begangen und lädt alle Welt ein, darüber nachzudenken, worin Glück besteht und vor allem, wie und wo man es findet. Die Wissenschaft steht Kopf und Neurowissenschafter und Philosophen werden nicht müde, darauf Antwort geben zu können. Zumindest Forschungsansätze und Gedankenlabyrinthe zu präsentieren.

Auch wir GärtnerInnen denken zwischen unseren aggressiven Wühlattacken in der Erde durchaus ab und an darüber nach, warum uns die Gartenarbeit eigentlich so froh stimmt, uns glücklich macht. Denn da tut sie, in der Tat!

Im Rahmen der laufenden Serie “Vom Glück des Gärtnerns” hier am Blog und warum Garten glücklich macht, können Sie heute gemeinsam mit Björn Hanssen vom Blog Gartenbaukunst auf Glückssuche gehen. Vielleicht ein Blümchen auf dem Weg zum großen Glücksbouquet für sich pflücken oder den Garten neu für sich entdecken. Für viele das schönste Hobby der Welt und ein ehrlicher Glücksbringer. Und Glück macht gute Laune.

MELUSINE! KRAWEHL, KRAWEHL! TAUBTRÜBER GINST AM MUSENHAIN! TRÜBTAUBER HAIN AM MUSENGINST! KRAWEHL, KRAWEHL!

https://youtube.com/watch?v=ghbj6iNPfCU%3Fwmode%3Dopaque

„Es gibt Filme, die hat man so oft gesehen, dass man die Dialoge mitsprechen kann. Aus manchen dieser Filme haben sich sogar Redewendungen in die Alltagssprache eingeschlichen. Einer dieser Filme, aus dem auch obiges Zitat stammt, ist „Pappa ante Portas“ von Loriot. Was ich an den Filmen und Sketchen von Loriot so liebe, ist die Langsamkeit mit denen er die Szenerie entfaltet und bis in die letzten Kleinigkeiten genüsslich seziert. Eben auch jene Dinge, die man nicht auf den ersten Blick sieht.“ (Björn Hanssen)

Mit diesen Worten zeichnet der Autor des nun folgenden Gastbeitrages eine vortreffliche Skizze aus Garten und Natur. Die Entdeckung der Langsamkeit, die zaghafte Entwicklung bis zum Blütenfinale, die im Verborgenen schlummernden Geheimnisse. Glück genüsslich seziert.

Alles wie im Garten, könnte man meinen und doch herrscht Unklarheit vor, denn…

„JE NE SAIS PAS POURQOUI“

Gastbeitrag von Björn Hanssen

Es ist März. Endlich geht es wieder los! Schneeglöckchen und Krokusse blühen, Gemüse wird vorgezogen und Beete angelegt. Die Pläne dafür wurden bereits im Winter geschmiedet und detailliert aufgemalt. Und dann beginnt es … das elendige Warten  …. das Warten darauf, dass das Wetter endlich besser wird.

Zur selben Zeit finden sich auf Instagram und Facebook quasi deckungsgleiche Fotos von hunderten gartenbegeisterten Menschen. Hier gucken allerhand Sprößlinge mit dem Kopf aus der Erde … da lange Reihen an Pflanzgefäßen … dort keimende Kartoffeln in Eierkartons. Und auch ich mache diese Bilder und poste sie fleißig, denn im Prinzip könnte ich jeden Grashalm fotografieren. Selbst den würde ich schön finden und teilen wollen. Scheiß egal, Hauptsache Garten!

Das komische ist, dass ich nicht müde werde dafür Herzchen und Likes zu verteilen. Ich kann mich nicht sattsehen. Die Bilder wecken dieses ganz bestimmte ungeduldige Kribbeln in mir. Nach den trüben Wochen und Monaten will ich raus, raus in den Garten. Ich will bauen, säen, pflanzen und ernten. Und das am besten sofort!

Inzwischen bin ich mir sicher: in der Erde die ich im Garten bearbeite befinden sich Stoffe die mein Nervensystem anregen. Irgendein Dopamin oder so. Wie anders ist es zu erklären, dass ich selbst nach 2 Stunden unkrautzupfen auf allen Vieren immer noch glücklich bin? Eigentlich sogar glücklicher als vorher! … und das obwohl mir alle Knochen schmerzen.

Natürlich, ein Garten ist sinnhaft und sinnstiftend. Man tut etwas Gutes für die Natur, lernt viel, befindet sich an der frischen Luft und kann zudem seiner Kreativität freien Lauf lassen. Man ist mit sich alleine und konzentriert auf das Wesentliche. Man erschafft etwas und kann es sogar essen. Also eine Art Selbstfürsorge im ganzheitlich-philosophischen Sinn.

Aber da ist eben noch mehr … dieser Graubereich den man nicht in Worte fassen kann, dieses “Je ne sais pas pourquoi”!
Meiner Meinung nach gehört es zu den Dingen im Leben, die man erst verstehen kann wenn man sie gemacht bzw. erlebt hat, wie Kinderkriegen beispielsweise. Eine Art Geheimbund, dem nur eingeweihte Menschen angehören.

Das ist schwer in Worte zu fassen. Was man aber sehr wohl tun kann, ist zu dokumentieren und zu versuchen, möglichst viele Menschen mit dem Gartenvirus anzustecken um so den Geheimbund zu erweitern. Der langsame Weg zur Weltherrschaft … Und das ist es auch was ich in meinem Blog versuche: die Lust am Gärtnern wecken und ein Bewusstsein dafür schaffen, dass es wichtig ist und Freude bereitet. Mir liegt es am Herzen, dass Menschen das wissen und sich ebenfalls dafür begeistern und engagieren. Auf dem Balkon, an Baumscheiben, in Dosen, Flaschen, auf Beeten, Wiesen, oder im Garten … egal wie und wo, Hauptsache es passiert!

Herzlichen Dank, lieber Björn, dass du uns an deinem Gartenglück teilhaben hast lassen!
Mehr über und von dem Autor können Sie hier auf Gartenbaukunst lesen.

Sollte bei Ihnen derzeit noch zu viel Schnee im Garten liegen, um die oben angestellte Glücksthese selbst überprüfen zu können, dann sehen Sie sich einfach bis zur Schneeschmelze dieses Video an. Mit Happyness Garantie!

https://youtube.com/watch?v=ZbZSe6N_BXs%3Fwmode%3Dopaque

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Daniela Cortolezis
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