FARBENRAUSCH IM SOMMERGARTEN MIT ZINNIEN
Faszinierend, wie rasend schnell sich neuronale Bahnen im Gehirn bilden können.
Gerade ganz besondere Augenblicke können nachhaltige Konstellationen und Verknüpfungen schaffen und dauerhaft verankern, Dimensionen vertiefen und erweitern. Eine Mehrdimensionalität, die Interessantes und Vergnügliches verspricht und verdient, genauer unter die Lupe genommen zu werden.
Wie schnell eine neue Verbindung von statten gehen kann, habe ich beim Arrangieren und Einpflanzen meiner erst kürzlich am Markt erstandenen Zinnien erlebt.
Mexikanische Schönheit
Mit einem großen Korb, bestens bestückt mit herrlichen Zinnien, war ich auf dem Weg in den Garten. Nach den Gewittern der vergangenen Tage schien mir eine kleine Nachjustierung und Farbauffrischung durchaus von Vorteil. Mit Zinnien ein erfolgversprechenden Unterfangen.
Die attraktiven Sommerblumen in ihren warmen, intensiven Farben und geometrischen Formen kamen ursprünglich aus Mexiko und wurden zur Zeit der spanischen Eroberungszüge bereits von den Azteken kultiviert und in Folge nach Europa gebracht. Wahrscheinlich von den Spaniern.
Aufgrund ihrer Herkunft sind die Pflanzen an Hitze und Trockenheit gewöhnt, sind richtige Sonnenanbeter und kommen mit sparsamen Wassergaben hervorragend über die Runden. Man sollte sogar darauf achten, sie nicht zu viel zu gießen. Manchmal ist weniger mehr!
Sind die Voraussetzungen günstig, blühen sie unermüdlich und farbenfroh von Juli bis Oktober. Sofern die Schnecken, die bedauerlicherweise ebenfalls ein Faible für Zinnien zu haben scheinen, sich nicht vorzeitig daran vergreifen.
Mit Zinnien lässt sich ein feuriges Ambiente schaffen und querbeet kräftig bunte und temperamentvolle Farbtupfer oder en gros gepflanzt, ganze Farbareale erschaffen. Sie setzen Akzente als Lückenfüller im Beet, beeindrucken mit ihren satten Farben auf der Blumenwiese und peppen jedes Garteneck auf. Nicht genug des Guten, sind Zinnien überaus dankbare Schnittblumen und immer eine Augenweide im Strauß.
Magnet für Schmetterlinge
Zinnien wirken nicht nur auf uns anziehend. Schmetterlinge fliegen förmlich auf Zinnien, die Falter geradezu magisch anziehen und sie mit wertvoller Nahrung versorgen. Aber auch Bienen und Hummeln verschließen sich nicht vor dieser schmackhaften Nektarquelle.
Verblüffendes Detail am Rande ist, dass auch die Farbe der Zinnien hinsichtlich ihrer Anziehungskraft auf Insekten eine nicht unbedeutende Rolle spielt. Schmetterlinge schätzen besonders kräftige Farbtöne wie Rot, Gold, Orange oder auch Pink, da sie ihnen als Tarnung dienen und somit Schutz bieten.
Einziger Wermutstropfen, die schönen Mexikaner sind nur einjährige Blüher! So what, nobody is perfect!
Die Lieblingsblumen des Hermann Hesse
Seit dem Moment, in dem ich erfahren habe, dass kein Geringerer als der Schriftsteller Hermann Hesse just Zinnien zu seinen Lieblingsblumen auserkoren hatte, war auch schon das Band zwischen Pflanze und Schriftsteller bei mir gedanklich geknüpft, abgelegt und archiviert. Seither dürfte das Bild des leidenschaftlichen Gärtners Hesse und seiner Zinnien aller Wahrscheinlichkeit nach auf ewig gespeichert sein.
Sklave seines Gartens
Vielleicht haben Sie jetzt Lust bekommen, mehr über den Gärtner Hermann Hesse, besser gesagt, den Sklaven seines Gartens, wie sich Hesse selbst gerne bezeichnete, zu erfahren. Dann sind Sie herzlich eingeladen, eine kleine Zeitreise ins Jahr 1907 zu unternehmen. Treten Sie ein in den Garten von Hermann Hesse.
M. Claude empfiehlt:
Sorgen Sie mit Ihrer Blumenauswahl für Leben im Garten. Den Rest erledigen Ihre Pflanzen für Sie, die sich während der Blütezeit um wertvolles Futter für Insekten & Co kümmern. Aber auch auf Balkon und Terrasse kann man mit blühendem Dill, Thymian und Lavendel ein Schlaraffenland für Schmetterlinge erschaffen.
Verwandeln Sie Ihren Garten in ein köstlich buntes Schmetterlingsparadies, ein kleines Stück vom Paradies!
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