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Kamelien. Winterpreziosen

7/12/2015

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Lady in Red

Giuseppe Verdi hat sie aufgegriffen und vertont, die Kameliendame. La Traviata, die vom Weg Abgekommene.
Ob sie eine Lady in Red war, ist nicht gewiss. Eine Lady, die Kamelien über alles liebte, ganz gewiss.

Am Anfang war der Wunsch nach Schönheit

Schön, immer wieder alte Bekannte, alte Freunde zu treffen. Im Leben wie im Garten.
Mir ist auf einem kleinen Streifzug durch den vorweihnachtlichen Garten meine im zeitigen Frühjahr eingepflanzte Kamelie nach Monaten wieder begegnet. Ein Fest der Freude. Anfang des Jahres habe ich zum ersten Mal mit dem reizvollen Gedanken gespielt, eine Kamelie in meinen Garten einzuladen. Eine tiefrote sollte es sein, eine anmutige Schönheit, vielleicht sogar eine Lady Campbell. Rot, obwohl ich aufgrund eher schattiger Flächen geneigt bin, mit rein weißer Blütenpracht für helle und lichte Akzente zu sorgen. Zudem eine sensible Grazie, die allzu strenge Winter nicht immer gut verträgt, die ihr nicht zu Gesichte stehen.

Jedoch, mit einigen Ausnahmen und Insiderinformationen zur Hand, kann es gelingen, Kamelien im eigenen Garten erblühen zu sehen. Ihre Schönheit ist atemberaubend und daher finde ich, es ist unbedingt einen Versuch wert.

Denn wer nicht wagt, der nicht gewinnt!

Einzug der Kamelie im heimischen Garten

Ein paar Grade Minus sollten schon drinnen sein, meinte die am Verkauf interessierte Pflanzenhändlerin aufgeräumt. Gut eingepackt in Vlies und so vor Kälte geschützt, könnte die Kamelie problemlos über die Runden kommen, den Winter unbeschadet überstehen. Das ginge ganz bestimmt, so meine Kaufbereitschaft witternde Beraterin. Ganz im Banne der roten Kamelie wollte ich es jetzt wissen!

Es kam, wie es kommen musste und die Kamelie übersiedelte noch am selben Tag. Von der Gärtnerei, indoor, in meinen Garten, outdoor. Nach bedachter und sorgsamer Auswahl eines perfekt geeigneten Plätzchens, nach besten Wissen und Gewissen entschieden, durfte sie in Waldesnähe einchecken. Zu diesem Zeitpunkt  in unmittelbarer Sichtnähe. Ein Gedicht! Nur leider kein Gedicht für die Kamelie. Obschon sie es tagsüber schön kühl und halbschattig hatte, selbstverständlich eingebettet in Spezialerde für Moorbeetpflanzen, brannte ihr am späteren Nachmittag die Sonne unbarmherzig auf ihr Haupt. Wenn auch nur kurz, dafür intensiv.

Eine rasche Korrektur der misslichen Lage war dringend angezeigt und die Kamelie wurde umgesetzt, wanderte unter den Kastanienbaum. Ganz in grün, dürfte sie dort von ihrer Umgebung gut assimiliert worden sein und ohne viel Aufhebens und Wind zu machen, still und leise Wurzeln geschlagen haben. An Blüten war um diese Zeit ohnedies nicht zu denken und so habe ich sie seither etwas aus den Augen verloren. Bis ich ihr jetzt wieder begegnet bin und fürwitzige kleine Knospen an ihr entdeckt habe, die eine üppige Blütenpracht versprechen.

She made my day!

Winterfeste Kamelie

Die bezaubernde Kamelie gehört zur Familie der Teegewächse und soll bereits im 16. Jahrhundert aus Asien zu uns gekommen sein. Ein klein wenig empfindlich hie, ein klein wenig anspruchsvoll da und eigentlich nicht winterhart. Und doch kann es mit viel Fingerspitzengefühl und großem Engagement für die Kamelie gelingen, sie gut und ohne Blessuren durch den Winter zu bringen. Unter Berücksichtigung und Erfüllung einiger ihrer Wünsche wird sie zum Highlight im Wintergarten.

Vier Säulen, um Kamelien erfolgreich im Garten zu überwintern

Die zarten Asiatinnen sind äußerst schutzbedürftig. In jeder Hinsicht. Bedenkt und beachtet man dies, erfreuen sie uns bis zu sechs Wochen lang mit ihren wie aus Porzellan anmutenden Blüten. Je nach Sorte erblühen die immergrünen Schönheiten im Freien zwischen Februar und April.

Schutz für die Kamelie

Das um und auf ist ein guter und sicherer Schutz.

  1. Die Kamelie wünscht sich einen geschützten Platz. Gegen Wind und Wetter. Gerne kuschelt sie sich in Ecken, an Gartenmauern und fühlt sich im Windschatten von Hecken rundum wohlig und beschützt.
  2. Die Kamelie schätzt guten Sonnenschutz, um nicht Gefahr zu laufen, einen Sonnenbrand durch die Wintersonne zu bekommen. Die Blätter würden sonst zu viel Wasser verdunsten und die Pflanze austrocknen. Dazu dient notfalls ein Vlies.
  3. Die Kamelie verträgt Frost bis zu minus fünf Grad. Ab dann wird es kritisch und sie braucht eine Extraportion Winterschutz vor Eiseskälte und extremen Nachtfrösten. Mit einer kuschelig dicken, rund um die Wurzeln aufgebrachten Mulchschicht aus Laub, Tannenzweigen, Bast oder Farnblättern fühlt sich die Kamelie wie im Federbett.
  4. Die Kamelie liebt einen guten Trunk. An frostfreien Tagen ist sie dankbar für einen köstlichen Schluck Wasser, am liebsten nippt sie an weichem Regenwasser, wohl temperiert. Der Wurzelballen sollte nach Möglichkeit niemals austrocknen, jedoch muss Staunässe unbedingt vermieden werden.
Sicher ist sicher!

Sollten Sie jedoch jetzt nach dieser kleinen to-do Liste etwas unsicher sein, ob dieses Abenteuer überhaupt etwas für Sie ist, lassen Sie sich nicht entmutigen und probieren es trotzdem einfach aus. So wie ich auch.
Die Chancen stehen sehr gut, sind zu unseren Gunsten, immer mit einem 50:50 Joker in der Hinterhand!

Alexandre Dumas und die Kameliendame

Zu Berühmtheit gelangte die Kamelie durch den Roman „La dame aux camélias“ oder „Die Kameliendame"  von Alexandre Dumas, fils.  Einer der erfolgreichsten Romane des jungen Dumas, der sonst ganz im Schatten seines Vaters Alexandre Dumas, père, stand.

Der Roman ist genaugenommen eine kleine Autobiografie Alexandre Dumas. Der damals 20ig-jährige Dumas erzählt darin von seiner Liebe zur Pariser Kurtisane Marie Duplessis, die später in La Traviata den Namen Violetta Valery erhalten wird.
Es wurde berichtet,  dass sie sich ausschließlich mit weißen und roten Kamelien geschmückt haben soll. Details dazu möge der interessierte Leser an anderer Stelle nachlesen. Die Titelheldin verstarb im zarten Alter von 23 Jahren an der Schwindsucht, die Kamelie blieb jedoch noch lange Zeit ein Symbol für Reichtum und Dekadenz.

Giuseppe Verdi und La Traviata

Der Roman des jungen Dumas schlug ein wie eine Bombe, erfreute sich größter Beliebtheit beim Publikum und wurde von ihm in Folge zum Theaterstück umgeschrieben. Die Uraufführung fand 1852 in Paris statt und bildete die Grundlage für das Libretto von „La Traviata".

​Die Oper selbst wurde ein Jahr später, 1853, im Teatro La Fenice in Venedig uraufgeführt und fiel wider Erwarten zunächst beim Publikum durch. Heute ist sie eines der meistgespielten Bühnenwerke weltweit.




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