Monstera: Pflege der kultigen Zimmerpflanze

ZWISCHEN ZIMMERPFLANZENLIEBE UND LIVESTYLE. Steht bei Ihnen zuhause noch ein altbackenes Fensterblatt, oder beherbergt Ihr Indoor Jungle bereits kleine oder große Monster? Monstera, die Zimmerpflanzen Giganten, die den Raum bei richtiger Pflege in einen Dschungel verwandeln.​ Wie aber pflegt man eine Monstera richtig, so dass sie sich auch im heimischen Wohnzimmer wohlfühlt, üppig wuchert und tropisches Flair versprüht? Ihr Zuhause in einen Urwald verwandelt?​

Kultpflanze Monstera

Fensterblatt oder Monstera, Vintage oder Urban Jungle Style, hinter beiden Namen steckt der gleiche Waldbewohner aus Südamerika, der unumstritten das Zeug zum Wohnzimmer Giganten hat. Besser als jede Tapete, und das will was heißen, denn die hinreißenden Motive sind nicht nur ein Augenschmaus für Dschungelfreunde.

​Verrückt nach Monstera

​Seit jeher bin ich ein großer Fan aller Fensterblätter dieser Welt.

​In Form von Zimmerpflanzen aber auch als Aufdruck auf allen möglichen Gegenständen des täglichen Lebens. Ich kann einfach nicht genug von ihnen bekommen und sammle mich schon mit Nachdruck durch alle Produkte, die ich in die Hände bekomme. Hier ein Kissen, da eine riesige Teetasse. Mittlerweile besitze ich einen Stapel unbeschriebener Notizbücher mit Monstera Print, so wie andere Stapel ungelesener Bücher, die in der Fachsprache SuB heißen, herumstehen haben. Was sich im Übrigen auch bei mir türmt. Der eine oder andere SuB.

Dementsprechend bin ich auch anfällig für Neuerscheinungen am Büchermarkt, sobald auch nur im Entferntesten ein löchriges Blatt am Cover zu sehen ist. Handtüchern und Monstera Bettwäsche jage ich noch nach, indes mein Bademantel trägt bereits Dschungel Print und ist von oben bis unten übersäht mit traumhaft schönen Fensterblättern.

Würde sich der Getränkemarkt entschließen, Getränke mit Monstera Geschmack, wie auch immer dieser ausfallen möge, zu brauen, ich wäre garantiert die erste, die den Laden stürmte.

Woher die Begeisterung für die beeindruckend exquisite Zimmerpflanze kommt, kann ich nicht sagen, nur, dass ich ihr mit Haut und Haaren verfallen bin.

Heute beherberge ich zwei monstermäßige Exemplare, die als Babies ins Haus gekommen sind und sich prächtig entwickeln. Der Abwechslung halber handelt es sich dabei um eine Deliciosa und eine Monstera Adansonii, auch besser bekannt als Monkey Leaf für Affen Blatt oder Affenmaske. Ein noch kleines Pflänzchen, das wenig verwunderlich einem Affenkopf gleichen soll und bei mir die Hängepflanze gibt. Ganz im Gegensatz zur Monstera. Das Äffchen hinab, der Gigant hinauf. Beide sind ein starkes Duo und ich denke schon insgeheim darüber nach, dass ja eigentlich aller guten Dinge drei sind…

Das jedoch wird die Zukunft weisen, denn endlich hat das Gartencenter nach langen Wochen der Pflanzenmarkt Abstinenz wieder seine Pforten geöffnet. Und ausgehungert nach Pflanzen, wie ich mittlerweile schon bin, traue ich mich für nichts zu garantieren. Schon gar nicht, dass ich alleine wieder nach Hause kommen werde.

Mehr Grün zuhause, mehr Monstera für ein besseres Leben

Nicht nur große und kleine Monstera sind wie ein gutes Wellnessprogramm für ihre ZimmergärtnerInnen, sondern alle Grünpflanzen. Mich haben derzeit einfach die Großblättrigen am Haken, weil sie gefühlt das Leben noch ein bisschen mehr verbessern.

Warum das so ist, lässt sich ganz einfach zusammenfassen:

  • Wer einen Raum mit einer Monstera betritt, spürt es sofort. Die Luft scheint frischer und würziger als Zimmer, in denen manchmal die abgestandene Luft wie eine Smogwolke über allem schwebt.
  • Die Farbe Grün macht immer glücklich, selbst oder gerade auch in, aus den verschiedensten Gründen, unwirtlichen Räumen.
  • Dass die Monstera durch ihre riesigen Blätter die Luft befeuchtet und auch noch reichlich Sauerstoff liefert, macht besonders Lust, sich einen grünen Giganten zuzulegen.
  • Monstera wirken aktivierend und verströmen positive Energie. Sei es, dass die Blätter aufgehen und sich zu teilen beginnen oder an versteckter Stelle ein neues Blatt entrollt wird. Irgendwo ist immer was los.
  • Die riesigen, tiefgrünen Blätter versprühen mitten im Wohnraum Dschungel Flair und Urwald Feeling.  
  • So anregend die Riesen auch sind, so entspannend fühlt es sich an, sich in ihrer Nähe aufzuhalten. Fast schon ans Meditative grenzend, wenn man sie versorgt. Sie gießt, mit Nährstoffen versorgt, an ihren Blättern zupft, diese von Staub befreit, hängende Blätter wieder hochbindet und am Ende eine noch schönere, noch größere und noch giganteskere Pflanze zur Seite zu haben.

Ganz schön beachtlich, was unsere Zimmerpflanzen für uns zu tun in der Lage sind.
​Was aber können wir für unsere grünen Freunde im Indoor Jungle tun?

Wie pflege ich meine Monstera richtig und was braucht sie, um kräftig zu wachsen?

  • Der ideale Standort

Ein solcher wäre, und ich wähle bedauerlicherweise ganz bewusst den Konjunktiv, ein heller, allerdings nicht vollsonniger Platz. Einer, an dem die Monstera von allen Seiten viel Licht bekommt, ohne zu verbrennen. Mein Konjunktiv bedeutet nicht mehr und nicht weniger, als dass meine Monstera einen solchen nicht zugewiesen bekommen hat. Mangels Platzangebot steht sie heute in einer nicht ganz für sie perfekten Nische und kann sehen, wie sie ihren Lichtbedarf stillen kann. Aber, sie kann. Denn auch im tropischen Urwald wird sie nicht unbedingt mit Licht umflutet.

Auch braucht sie nicht meckern, denn der Raum ist wohl temperiert und für die Luftfeuchtigkeit, der sie gerne zuspricht, sorge ich mit regelmäßigem Sprühen. Es sieht alles recht gut aus und wir beide finden das Auslangen. Als Mini gekommen, überrundet sie mich demnächst an Körpergröße, wenn sie so hurtig weiterwächst wie bisher.

  • Richtig gießen

Die Monstera ist ein durstiger Geselle, weiß um die Wohltat einer regelmäßigen Wasserzufuhr, jedoch ohne zu übertreiben. So kommt sie dann auch eher mit Trockenheit als mit übermäßigem, wenn auch gut gemeintem, Gießen zurecht. Dass Staunässe kein Thema für eine Monstera ist, versteht sich von selbst. Wer ist schon wild auf nasse Füße? Wer Zeit und Muße hat, kann sie mit abgestandenem Wasser verwöhnen. Auch schätzt sie einen kräftigen Schluck Regenwasser.

  • Dünger für das Fensterblatt

​Eine Monstera richtig zu düngen ist ein Kinderspiel. Sie braucht vermehrt Nährstoffe, wenn sie neue Blätter bastelt. Je mehr Licht sie bekommt, desto mehr Nachwuchs steht im Raum. Wird sie während dieser Zeit alle zwei Wochen mit Pflanzendünger versorgt, steht einem kräftigen Wuchs nichts im Wege. Läuft die Düngung aus dem Ruder und es wird versehentlich überdosiert und überdüngt, reagiert sie mit brauen Ränder an ihren mächtigen Blättern. Was nicht zu übersehen ist.  

Der Tarzan Effekt: Warum die Monstera eine Kletterhilfe benötigt

Monstera sind Lianen. Pflanzen, die an anderen hochklettern können. Praktisch in der Natur, ungünstig wie theoretischer Natur im Wohnzimmer. Da lässt sich nicht überall gut kraxeln. Wäre Tarzan eine Monstera, hätte man dasselbe Bild vor dem geistigen Auge. Zumindest annähernd, wenn beide, Tarzan wie Monstera, in schwindelerregende Höhen hinaufkletterten.

Mit dem kleinen Unterschied, dass Tarzan seine Lianen fix fertig für den Ritt durch den Dschungel vor der Haustür findet, ganz im Gegensatz zur Monstera. Diese braucht, um sich behände nach oben zu hieven eine Rankhilfe, ohne die sie zur gewöhnlichen Hängepflanze mutieren würde. Wie mein kleines Monstera Äffchen. Was ein Loft zur Voraussetzung hätte, wollte ich meinem Giganten diesen Spaß durchgehen lassen, sich zügellos nach unten abzuseilen.

Ein paar Stäbe als Rankhilfe, die in den Blumentopf gerammt werden, sind somit eine gute Sache und verhelfen der Monstera zu aufstrebendem Wachstum. Vorausgesetzt sie ist gut verankert in ihrem Zuhause und bewohnt einen massiven Topf, denn eine gut gepflegte Monstera nimmt rasch an Gewicht zu.
​Wehe dem, in dessen Raum eine ausgewachsene Monstera umzukippen droht! 

Wie groß wird eine Monstera?

Je nach Ausgangslage, respektive Topfumfang und Raumhöhe, schafft die Pflanze eine beachtliche Leistung von bis zu drei Metern. Höhe. Wie es mit der Breite aussieht, sei dahingestellt.

Wem das zum gigantisch für eine Zimmerpflanze erscheint, kann korrigierend eingreifen. In beide Richtungen. Greift zur Schere und schneidet die Spitzen, wo nötig. Die Pflanze treibt flugs wieder aus und das Schnittgut kann in warmem Wasser neu bewurzelt werden. Eine klassische Never Ending Story.

Wie alt wird eine Monstera?

Wer seine Monstera blühen sehen will, braucht vor allem eines: viel Geduld. Ein Klacks im Leben eines Fensterblattes, das wegen seiner löchrigen Blätter zu seinem Namen gekommen ist. Dann nämlich, wenn man sich vor Augen hält, dass eine Monstera bis zu 200 Jahre alt werden kann. Nicht ganz zufällig ist sie in China Symbol für ein langes Leben.

Welche Ausmaße das annehmen kann, möchte man womöglich gar nicht wissen. Was man jedoch im heimischen Wohnzimmer dagegen tun kann, sehr wohl. 

Monstera schneiden, vermehren und bewurzeln

Der ideale Zeitraum, seine Monstera zu stutzen, ist im Frühjahr. Da der Pflanzensaft etwas giftig ist, sind Handschuhe beim Arbeiten an der Pflanze von Vorteil. Zu lange oder störende Triebe werden mit der Schere eingekürzt.

​Wer auf Nachwuchs erpicht ist, sollte den Schnitt derart setzen, dass die Triebstücke die eine oder andere Luftwurzeln mitbringen. Derart gut ausgestattet, können Sie schon nach ein paar Wochen mit Wurzeln am Ableger rechnen. Ein bisschen Sprühnebel aus der Flasche und ein Wasserwechsel alle paar Tage gereichen dem zukünftigen Monster zum Vorteil.

Hat der Steckling eine Größe von ein paar Zentimetern erreicht, kann er in Erde gesetzt und direkt von Anfang an mit einem Stäbchen stabilisiert werden. 

Luftwurzeln einer Monstera: Abschneiden oder wachsen lassen?

In der Natur wachsen der Monstera meterlange Luftwurzeln, mit deren Hilfe sie an Wasser und Nährstoffe im Boden gelangen kann und die somit eine wichtige Funktion haben. Nicht anders als bei den Orchideen auch.

Die Luftwurzeln sollten nach Möglichkeit nicht abgeschnitten werden, da man derart brutal eingreifend die Pflanze ihrer Kraft berauben würde. Außer die Luftwurzeln sind kaputt, denn dann handelt es sich um einen Befreiungsschnitt.

Sind sie intakt und gesund, gibt es nur einen einzigen Grund, sie doch zu entfernen: Wenn sie anderen Pflanzen zu nahekommen und beginnen, diese zu bedrängen. Orchideenfreunde werden jetzt womöglich mit schaurigem Gruseln an den bedauernswerten Winter Wedderburn denken müssen, dem seine Orchideen ein wenig zu nahe kamen und ihn fast das Leben gekostet hätten. Die ganze Geschichte finden Sie hier.

Am besten, Sie leiten die Luftwurzeln direkt in die Erde um und fixieren sie dort. Dann kann weder Ihnen noch sonst jemandem in der näheren Umgebung etwas passieren. Eine Kräftigung für die Pflanze und Beruhigung für die Zimmerpflanzengärtnerin, der Monstera nichts angetan zu haben. Und ihr nicht zum Opfer gefallen zu sein.

Dekoration mit Monstera Blättern

Wem eine Monstera eindeutig zu wenig ist und wer am liebsten das ganze Haus mit Monstera dekorieren würde wollen, kann sich ja das eine oder andere Blatt direkt an den Stängeln abschneiden und diese in eine Vase stecken und überall zur Geltung bringen. Alles monsterieren, von der Küche bis ins Bad.

Wem das zu brutal erscheint, aus Spaß einen rüden Schnitt an der lebenden Pflanze zu setzen, kann sich mit einem kleinen Trick behelfen und das gleiche Ergebnis unblutig erzielen: Einfach ein Plastik Monstera Blatt besorgen und dieses jeden Tag nach Lust und Laune woanders dekorieren.

​Bei mir steckt ein solches Kunstblatt seit geraumer Zeit im Küchenrollenhalter, lehnt lässig am Kamin und macht überall bella figura. Warum nicht?

Monsterablatt, im Hintergrund offener Kamin

Selbst ist die Zimmerpflanze: Wie sich eine Monstera selbst versorgen kann

Was aber, sollte man sich ein paar Tage nicht selbst um seinen Liebling kümmern können und sich die Frage stellen, wer das gute Stück jetzt betreut?
Falls gerade niemand als Pflanzensitter zur Hand ist, lässt sich das dennoch relativ einfach bewerkstelligen.

Die Pflanze wird einmal gut durchgegossen, die Blätter mit einem Tuch entstaubt und der  Wohnzimmer Riese von oben bis unten gut besprüht. Für eine extra Versorgung taucht man die Luftwurzeln in ein mit Wasser gefülltes Gefäß und gewinnt somit mehr Zeit, während der sich die Pflanze selbst um sich kümmern kann.

Wenn das Umleiten der Luftwurzeln nicht auf Anhieb gelingt und diese sich störrisch geben, kann man die Wurzeln zuvor einzeln eintauchen, sodass sie geschmeidiger werden und sich leichter bewegen lassen, ohne dass wir sie bei unseren gut gemeinten Bemühungen unnötig verletzen.

Das Comeback einer Zimmerpflanze

Dunkelgrüne Monsterablätter im Gegenlicht

Das Revival des Fensterblattes, das noch in den siebziger Jahren als spießig verpönt war, ist mittlerweile ein Must-Have, eine Bereicherung für alle Urban Jungler. Die Monstera, heute eine Designikone, wiederzuentdecken lohnt sich auf alle Fälle, der Hype hat Biss und die Pflanze ist einfach umwerfend. 

​​Gönnen Sie sich eine, eine gigantische Monstera. Man gönnt sich ja sonst nichts!

Mehr über die Renaissance der Monstera alias Fensterblatt und was man alles damit anstellen kann, finden Sie hier.

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Daniela Cortolezis
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