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"No Risk, No Roses"

Stachelbeeren. Gooseberries

19/7/2015

2 Kommentare

 
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Ausgezeichnete Stachelbeeren

Stachelbeeren
Die Stachelbeere hat’s faustdick hinter den Ohren und wenn nicht ganz faustdick, dann vielleicht zumindest golfballdick. Lassen Sie sich überraschen!

Die Stachelbeere ist in der Tat mehr als nur ein leicht altmodischer Fruchtgenuss. Oder hätten Sie gedacht, dass die behaarte und borstige Beere ein goldenes Kalb sein könnte, um das herum getanzt wurde, jedenfalls bei den Engländern?

Süßes oder saures, trick or treat?

Denkt man an Stachelbeeren, wird einem im ersten Moment meist ganz sauer zumute. Dabei ist alles nur eine Frage der Reifung, wie so vieles andere im Leben auch. Zum richtigen Zeitpunkt geerntet, Mitte Juli, ist so eine Stachelbeere ein rundum süßes Früchtchen.

Trotzdem eilt der Stachelbeere der Ruf voraus, ein Sauerampfer durch und durch zu sein.
Allen Unkenrufen zum Trotz ist die Beere mit ihrem extrem hohen Zuckergehalt jedoch eine ganz Süße, die durch die enthaltene Fruchtsäure herrlich fruchtig abgerundet wird.


Die Stachelbeere ist ein vorzüglicher und erfrischender Energielieferant, ballaststoffreich und enthält viel Vitamin C. Mit einer Handvoll Stachelbeeren kann man dann auch locker ein Drittel seines Tagesbedarfes an Vitamin C decken.

Gooseberry Hype

Die Stachelbeere (engl. Gooseberry) war ursprünglich in England beheimatet und die Engländer müssen schon zu dieser Zeit ganz wild auf die roten, gelben, grünen oder weißen Beeren gewesen sein.

Gegen Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts wurden quer durchs ganze Land Gooseberries angebaut und es kam zu einem regelrechten Gooseberry Hype, einer totalen Stachelbeer Euphorie. Was genau diese Stachelbeer Bewegung ausgelöst hat, ist nicht hinlänglich bekannt, jedoch wurde die Beere heiß geliebt und ihr Siegeszug war nicht zu stoppen.

Gooseberry Clubs

Es kam, wie es kommen musste und schon bald darauf wurde der erste Gooseberry Clubs gegründet. Endlich konnte man sich mit Gleichgesinnten und der Beere ernsthaft und seriös auseinandersetzen. Natürlich blieb es nicht bei einem Club und am Höhepunkt dieser Beerenbewegung waren mehr als 170 Clubs aktiv.

Oberstes Ziel war die Züchtung der größten und schwersten Gooseberry, der ultimativen Stachelbeere schlechthin. Die Engländer verschrieben sich mit Haut und Haaren der Anzucht einer  Monsterbeere, wollte man doch im knallharten Wettbewerb um „den dicksten Fisch“ gute Figur und das Rennen mit seiner Beere machen.

Die ersten prämierten Siegerberries hatten damals immerhin schon das stolze Ausmaß einer kleine Zwetschke. Aber man gab sich selbstredend nicht damit zufrieden und setzte alles daran, seine Gooseberries ins Unendliche reifen zu lassen. Mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln und Methoden, kreativ, kurios und sonderbar.

Hier nur ein kleiner Einblick in das Reglement eines Gooseberry Wettbewerbs von damals:

Ehegatten war es erlaubt, gegeneinander im Wettstreit um die beste Beere, die Siegesbeere anzutreten, allerdings mussten die Beeren nachweislich in getrennten Bereichen des ehelichen Gartens angebaut worden sein.

Um die reifende Beere mit einer Extraportion an Nährstoffen zu versorgen, ging man sogar dazu über, der Pflanze ein wenig Milch zu servieren. Very tricky!

Jedenfalls war die Faszination der Engländer für die Beere grenzenlos. Grenzenlos in jeder Hinsicht, schwappte die Begeisterung in Folge bis über den großen Teich und erreichte Amerika. Die Beere machte auch vor Präsidenten nicht halt und selbst Abraham Lincoln, Präsident von 1861 bis 1865, war kein Beerenverächter. Sein Lieblingsdessert soll eine Gooseberry pie gewesen sein.

Vorbei der Hype.
Die großen Tage der Stachelbeere scheinen vorüber zu sein. Heute zählt sie eher zu den redlichen und soliden Beeren und ist durch die neuen Exoten, die Superfood Beeren wie Acai, Goji, Cranberry oder auch Jostabeere, etwas ins Hintertreffen geraten. Wobei die Jostabeere eine Kreuzung aus Stachelbeere und schwarzer Johannisbeere ist.


Umso spannender, die gute alte Stachelbeere wieder ins Rampenlicht zu rücken und ein bisschen mit ihr zu experimentieren.

Hier für Sie mein Experiment: Stachelbeere trifft Marille*
Für mich der einfachste und schnellste Obststrudel der Welt!

Stachelbeerstrudel mit Marillen*

Der Sommer ist kurz, die Zeit oft knapp und da kann es schon vorkommen, dass es in der Küche auch mal schnell gehen muss. Selbst wenn überraschend lieber Besuch vor der Tür steht: mit sage und schreibe drei Zutaten und diesem Blitz-Rezept können Sie innerhalb kürzester Zeit Gäste und Sommertag genießen und ganz nebenbei auch noch einen erfrischenden Strudel als Dessert auftischen.

3 Zutaten

Fertiger Strudelteig, Stachelbeeren und Marillen*

Zubereitung

Den Teig ein paar Minuten vor der Verarbeitung aus dem Kühlschrank nehmen, Obst waschen, entstielen, entkernen, halbieren oder vierteln und damit bunt gemischt den Teig belegen, zusammenrollen, mit etwas Wasser bepinseln und ca. 25 Minuten backen, abkühlen lassen und für die ganz Süßen mit etwas Staubzucker und ein paar Beeren hübsch anrichten.
*Aprikosen
 
M. Claude empfiehlt

Zur geschmacklich und farblich stimmigen Abrundung zum Strudel macht sich ein vollmundiges Glas Lavendellimonade vorzüglich. Köstlich auch mit Sekt aufgespritzt. Ihren Gaumen und Ihr Auge wird’s freuen.

Ernten und experimentieren Sie!


2 Kommentare
Stadtlustgarten link
20/7/2015 04:28:54 am

Das sind ja sehr interessante Geschichten über die Stachelbeere. Wußte ich bisher noch nicht. Ich mag diese Früchte sehr gerne, jetzt ist mein Garten leider zu klein, sonst hätte ich bestimmt welche angebaut.
LG kathinka

Antwort
Dani
23/7/2015 03:10:48 am

Liebe Kathinka,
um Platz zu sparen, könntest du versuchen, die Stachelbeere am Hochstämmchen anbauen. Wenn du Hochstämmchen magst.
Oder man kann auch versuchen, die Beere in einem größeren Blumentopf zu kultivieren und dort zu Höchstleistungen zu bewegen. Mit viel Wasser und einem gezielten Schnitt sollte es möglich sein, eine feine Ernte einzufahren.
Liebe Grüße
Dani

Antwort



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