Waldbaden und Energie tanken

Waldbaden und Energie tanken

Heute schon im Wald gebadet? Alle sprechen vom Waldbaden. Von einem jungen Trend aus Japan, der auch bei uns angekommen ist. In einer Welt, in der Zeit unser kostbarstes Gut ist und wir ständig im Wettlauf gegen die Uhr antreten, ist es ein Geschenk, dass es ihn gibt. Einen verwunschen anmutenden Ort, an dem die Zeit stillzustehen scheint. Wie aber nimmt man nun ein Bad im Wald?

Die Kunst des Waldbadens: Eintauchen in die Natur

Es gibt Worte, die reizen zum Synonym. Meine private Liste umfasst neben meinem Lieblingsunwort „Lesestoff“, das mich regelrecht zum Erschaudern bringt, obwohl ich diesem, eben dem Lesestoffe, in meinem Leben mehr als über gebührlich zuspreche, eben auch “Waldbaden”. Fragt sich doch, worin das Bad besteht. Und was passiert am Ende? Schüttet gar der Wald das Kind mit dem Bade aus?

Ich jedenfalls will mir noch keinen Reim darauf machen, beende meine metaphorischen Grübeleien und mache mich auf in den Wald. Um mir selbst ein Bild vom Bad im Walde zu verschaffen, um eines zu nehmen.

Shinrin Yoku: Waldbaden und seine Glücksquellen

Waldbaden wird als Glücksquelle gehandelt und als besserer Luftkurort als mancher Zauberberg, der unser Immunsystem zu stärken vermag. Als Ort, an dem das Glück zum Greifen nahe ist.

Baum umarmen beim Waldbaden


Professionelle Waldbader sprechen von Shinrin Yoku, dem Trend aus Japan, der mittlerweile auch bei uns praktiziert wird und nicht mehr und nicht weniger bedeutet, als einen bewussten Spaziergang durch den Wald zu unternehmen. Einfach ausgedrückt und soweit nichts Neues. Gehen wir doch seit jeher im Wald ein und aus, wie es uns gefällt. Drehen eine Runde und fühlen uns hinterher erfrischt. Allerdings ohne viel Nachdenkens über den zünftigen Marsch durch den Wald, der uns wie selbstverständlich jederzeit offensteht. Meistens jedenfalls. 

Baum im Wald

Waldbaden praktizieren: Wie es funktioniert und seine Heilkraft

Was einen Waldspaziergang zum trendigen Erlebnis macht, ist das Verschmelzen mit der Natur, das Begreifen der Bäume, das Loslassen vom Alltag und Eintauchen in eine Parallelwelt. In die des Waldes.

Waldbaden stärkt das Naturempfinden, lädt ein zum Innehalten, zum aufmerksamen Lauschen und Spüren, wenn wir über einen weichen Moosteppich marschieren und es sich anfühlt, als würden wir darin einsinken. Wenn wir über knorrige Wurzeln durch den Wald stolpern und dabei die frische und würzige Waldluft tief in unsere Lungen saugen. Hie und da außer Puste geraten, wenn es steil bergauf geht und den Atem zu steuern beginnen.

Der Wald entschleunigt und fordert uns auf, seine beeindruckende Kulisse tief in uns aufnehmen. Gezielt und aufmerksam einen Fuß vor den anderen zu setzen, um im hügeligen Gelände nicht das Gleichgewicht zu verlieren und aus der Balance zu geraten.

Ein Waldbader kann gar nicht anders, als den Blick auf scheinbar endlos hohe Baumkronen zu werfen, die in den Himmel ragen. Gibt es doch an allen Ecken und Enden etwas zu sehen und zu entdecken, was unsere gewohnt schnellen Scanner Blicke anzieht, fesselt und wie durch Zauberhand beruhigt und zur Ruhe kommen lässt. 

Gut und präsent, im Hier und Jetzt, so fühlt es sich an, wenn man sich ganz auf die Natur einlässt. Und genau darum geht es, um dieses fokussierte, bewusst wahrgenommene Zwischenspiel zwischen Körper und Geist, Aktivität und Innehalten, die besondere Verbindung zwischen Mensch und Baum. Gedanken mit allen Sinnen erleben, die plötzlich aktiviert und geschärft an die Oberfläche wirbeln, um jeden einzelnen Moment in vollen Zügen aufzunehmen. Um dem Stress Adieu zu sagen und die volle Kraft der Natur auszuschöpfen. Um sich am Ende des Tages frei, gesund und glücklich zu fühlen.

Mit ein bisschen Glück findet sich sogar eine Waldbank, die zur Rast einlädt. Somit ist eigentlich keine Ausrede zulässig.

Entdecken Sie mehr: Weitere heilsame Aktivitäten im Wald

Fakt ist: Waldbaden ist Wellness, die aus dem Wald kommt, aus einem heilsamen Ort, den wir vielleicht viel zu selten besuchen. Doch der Wald birgt noch weitere Schätze, die unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden fördern können.

Harz: Der verborgene Schatz des Waldes

Einer dieser Schätze ist das Harz, eine natürliche Substanz, die von Bäumen als Teil ihres Immunsystems produziert wird.

Die heilenden Kräfte des Waldharzes: Ein Naturwunder

Beim Durchstreifen des Waldes, tief eingetaucht in die Stille und Ruhe, mag Ihnen vielleicht schon einmal ein glänzender Tropfen am Baumstamm aufgefallen sein.

Dieses kostbare Harz, oft als das Blut des Waldes bezeichnet, ist nicht nur ein Wunder der Natur, sondern auch ein Geschenk an uns. Seit Jahrhunderten nutzen Menschen Harz wegen seiner antiseptischen, entzündungshemmenden und heilenden Eigenschaften. Es dient als natürliche Medizin, die direkt aus dem Herzen des Waldes stammt.

Nachhaltige Harzernte beim Waldbaden: Respekt vor der Natur

Wenn Sie sich entscheiden, Harz zu sammeln, ist es wichtig, dies auf eine Weise zu tun, die den Wald respektiert und schützt. Nehmen Sie nur Harz von Bäumen, das natürlich ausgetreten ist, ohne die Rinde weiter zu verletzen.

Oder von kranken Bäumen. Diese Praxis erlaubt es uns, von den Gaben des Waldes zu profitieren, ohne ihm Schaden zuzufügen.

Aktiv die Vielfalt des Waldes erkunden

Das Sammeln von Harz kann eine ergänzende Praxis zum Waldbaden sein, die Sie noch tiefer mit der Natur verbindet. Es lädt dazu ein, den Wald mit noch größerer Aufmerksamkeit und Bewusstheit zu erleben. Sie lernen, die kleinen Details zu schätzen, die der Wald zu bieten hat, und entdecken dabei vielleicht neue Aspekte des Waldes, die Ihnen zuvor nicht aufgefallen sind.

Machen Sie sich auf: Ihr persönliches Waldbad wartet

Durch diese Zeilen sichtlich selbst motiviert, werde ich in Zukunft versuchen, so oft wie möglich eine Runde im Wald zu drehen. Oder zwei. Oder drei. Doch selbst wenn der Spaziergang noch so kurz ausfällt, fühlt sich jeder Schritt im Wald spürbar gut und erfrischend an und ist immer eine Bereicherung. ​Für Body & Soul.

Um Ihnen auch hier den Wald für alle Sinne zu präsentieren, sehen Sie gleich, was uns Wolf-Dieter Storl im folgenden Video über Waldbaden erzählt. Storl ist Kulturanthropologe und Ethnobotaniker, der im Alter von elf Jahren mit seinen Eltern nach Amerika ausgewanderte und dort die meiste Zeit in der Waldwildnis verbrachte. Einer, der es wissen muss. Heute lebt er im Allgäu. Mehr über Wolf-Dieter Storl finden Sie hier.


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Daniela Cortolezis
Ihre Gärtnerin
Garteninspektor
Wie alles begonnen hat
61 Gartenblogs
Best of: 20 Flower Ladies
Osterdeko
Tulpen arrangieren
Die große Liebe